Montag, 21. April 2008

Eine Blütenlese von Pressestimmen zu den Ausstellungen der Gemäldegalerie Neue Meister von 1965 - 1984. zusammengestellt 1989/90, W.S.























(Abbildungen:Ausstellungskaktalog Fritz Freitag, 1973, Fröhlicher Winter II, 1965, - Wilhelm Rudolph, Der Tod von Dresden, Bildmappe zur Ausstellung 1967, -Werkverzeichnis Rudolf Bergander zur Ausstellung ,1978 - Ausstellungskataloge Bert Heller, 1972, Vorentwurf zum Mosaik am Restaurant Moskau, Ausschnitt - Ernst Hassebrauk, 1979, - Kunst im Aufbruch, 1980/81 -)



Der Verweis auf das Entstehungsjahr dieser Blütenlese - die angefügten Katalogabbildungen bedürfen allerdings noch der sinnvollen Ordnung, was mir der Computer derzeit noch verweigert, - geschah in voller Absicht. Anlaß ihrer Erstellung war seinerzeit der Wunsch, sie im Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen zu veröffentlichen, was jedoch nicht mehr geschah. Für diesen Zweck wurden in der Tradition jener Publikation genaue Angaben zu den zahlreichen Ausstellungsorten sowie zu den Katalogen gemacht. Heute im Jahr 2008, bei breiter Veröffentlichung im Internet, galt eher der Grundsatz "weniger ist mehr". Mein Anliegen, zur Auseinandersetzung mit diesem Stück Geschichte anzuregen, blieb davon unberührt.
Mein jetziger Wohnsitz verbietet mir eine nochmalige Durchsicht des Materials - damals befand es sich in meinem Arbeitszimmer - um mich der richtigen Akzentsetzung in jedem Fall zu vergewissern. Letztlich bleibt diese aber doch immer Auffassungssache. Gravierende Veränderungen wären kaum zu erwarten.



Wilhelm Lachnit Gedächtnisausstellung, 8.8.1965 - 1.1.1966

Sächsische Neueste Nachrichten, 15.6.1965
Wie schön wäre es gewesen, hätte man sich in Dresden dieses Malers schon viel früher erinnert, denn er gehört zweifellos zu den Großen dieses Jahrhunderts. U.

Sächsische Zeitung, 21.8.1965
Ein Wort zum Katalog, der diesmal besonders schön aufgemacht ist. Er enthält eine vollständige Aufstellung aller Gemälde Lachnits. Das Werk und den Menschen, der es geschaffen, würdigen Aufsätze von Max Seydewitz, Joachim Uhlitzsch, Fritz Löffler und Waltraut Schumann. W.Wehrtmann

Die Kunst und das schöne Heim, München 1965
Die Ausstellung ist für Dresden ein Ereignis, da Lachnits Werke im letzten Jahrzehnt kaum in der Öffentlichkeit erschienen. Fritz Löffler

Wilhem Rudolph, Der Tod von Dresden, 13.2.1967 - 26.3.1967 Neues Rathaus
31.9.1967 - 16.5.1967 , Albertinum, 31.3.1967 - 16.5.1967

Sächsische Zeitung, 14.2.1967
Der "Tod von Dresden" ist nicht nur stark emotional wirksam, sondern regt durch seinen kämpferischen, humanistischen Geist auch zum Handeln an.

Union, 22.2.1967
Ein Requiem des alten Dresden und ein Mahnruf für die Wiederaufbauenden. I.W.


Mihály Munkàcsy, 6.4.1967 - 16.5.1967
Neues Deutschland, 7.5.1967
Für die schöne Munkácsy-Ausstellung sind wir der Ungarischen Nationalgalerie, der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden und dem Ministerium für Kultur zu Dank verpflichtet.

Sächsisches Tageblatt, 12.4.1967
Die erste Munkácsy-Ausstellung in der DDR und überhaupt die erste in Europa nach 1945 . Die Werke eines solchen Meisters, vertreten durch repräsentative Gemälde aus allen Perioden seines Schaffens, in dieser Geschlossenheit betrachten zu können, wäre sonst nur in der ungarischen Nationalgalerie in Budapest möglich. B.Th.

Dresdener Künstler der Asso, Schloß Pillnitz 7.5.1967 - 30.9.1967

Union, Juli 1967
Die erste Ausstellung der in der ASSO vereinten Dresdner Künstler im Bergpalais Pillnitz ...So ist die ASSO aufgehoben im dreifachen Hegelschen Sinne, sie wurde zwar Vergangenheit, jedoch bewahrte Vergangenheit und sie ist, wie Lea Grundig sagt, als proletarisch-revolutionäre Kunst die Mutter der sozialistischen Kunst. I.W.

Sächsisches Tageblatt, 11.5.1967
Wanderer, kommst Du nach Pillnitz, sieh sie Dir an! Sie ist es wert, denn sie zeugt von einer Periode politischer Aktivität und künstlerischen Ringens, die voll Temperament und Kraft war. B.Th.

Josef Hegenbarth, unbekannte Bilder , 8.3.1968 - Mai 1968

Sächsische Zeitung, 9.3.1968
Zugleich eröffneten der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen, Dr.Bachmann und der Galeriedirektor Joachim Uhlitzsch das Ausstellungsjahr 1968 durch die beiden Sonderausstellungen "Josef Hegenbarth - unbekannte Gemälde" und "André Fougeron" (Paris) . Die Wiedereröffnung (Gemäldegalerie,d.V.) kommt einer Neueröffnung gleich. Die Galerie ist neu geordnet und um eine Anzahl Neuerwerbungen bereichert.

Sächsische Zeitung 14.5.1968
Der Ruhm des Zeichners Hegenbarth hat den des Malers überstrahlt. Umso mehr ist die gegenwärtig Sonderausstellung in den beiden Seitenkabinetten der Gemäldegalerie Neue Meister zu begrüßen., 8.3.1968 - 15.10.1968

André Fougeron
Union, 22.3.1968
Nach Pablo Picasso (Kupferstichkabinett, d.V.) der zwar ebenfalls aus Paris kommt, aber doch Spanier bleibt, ist Fougeron der erste Franzose, von dem wir eine Kollektivausstellung in Dresden sehen. Fritz Löffler

Theodor Rosenhauer, 14.7.1968 - 15.10.1968

Der Morgen, 10.7.1968
Mit der ersten Gesamtausstellung des Dresdener Malers Theodor Rosenhauer setzt die Direktion der Gemäldegalerie Neue Meister die Reihe wissenschaftlich bearbeiteter Personalausstellungen fort. Diese Ausstellung ist die erste, in der sein großes Werk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und .....daß es würdig neben den besten Dresdener Leistungen der ersten Hälfte des 2o. Jahrhunderts besteht.

Union, 17.7.1968
Der Katalog enthält das vollständige Werkverzeichnis mit detailierten Angaben zu den einzelnen
Bildern. Er ist in gleicher Aufmachung gestaltet wie der Katalog der Weilhelm-Lachnit-Ausstellung 1965 und stellt ebenfalls einen Beitrag zur wissenschaftlichen Erarbeitung der Dresdener Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar.

Ernst Hassebrauk, 12.2.1969 - 30.3.1969

Union, 19.2.1969
Die Ausstellung, die aus Anlaß des 13. Februar gezeigt wird, umfaßt 62 Grafiken und Gemälde, deren Mehrzahl bis jetzt noch nirgend gezeigt worden ist.

Rudolf Bergander, 13.4.1969 - 22.6.1969

Sächsische Neueste Nachrichten, 27.4.1968
Damit setzt die Galerie ihre Reihe der Würdigung bedeutender Maler und Grafiker fort, die begonnen hatte mit Lachnit und Rosenhauer. K.U.

Union, 23.6.1969
Rudolf Bergander blieb aber auch ein Verfechter der leisen Töne ... sind ihm die Menschen doch ebenso wichtig wie die Sache, die sie vertreten. Ingrid Wenzkat


Carl Gustav Carus, zum 100. Todestag, 20.6.1969 - 21.9.1969

Union, 19.8.1969
Daß sich zwei ihren Aufgaben nach so divergierende Organisationen wie die Medizinische Akademie Carl Gustav Carus und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu vereinen mögen, einen Mann zu feiern, dürfte ein einmaliges Ereignis sein. FritzLöffler


Max Langer, 28.9.1969 - 9.1.1970

Sächsische Zeitung, 13.11.1969
Diese Auswahl ist klug durchdacht. Sie läßt die Persönlichkeit Max Langers in ihrer Spannweite und Eigenart erleben. Horst Schulz


Georgische Malerei, Grafik und Plastik, 2.11.1969 - 5.1.1970

Sächsische Zeitung, 4.11.1969
Die Ausstellung ist einer der besten Beiträge der an Veranstaltung verschiedenster Art so reichen Tage der Kultur der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik, die gegenwärtig in unserer Republik stattfinden. W. Wehrtmann

Union, o.D.
Diese Übersichtsschau ist im Lande selbst ausgesucht. Eine strengere Auswahl und Komprimierung aber wäre doch von nöten gewesen und hätte einer Touristenstadt wie Dresden nicht solchen Einschnitt gebracht, wie ihn das Freistellen des Impressionistensaales zum Beispiel bedeutet. Ingrid Wenzkat.


Unsterbliches Dresden, zum 25. Jahrestag der Zerstörung Dresdens, 15.2.1970 - 10.5.1970
Sächsische Neueste Nachrichten, 15.2.1970

Im Bemühen ein möglichst breites, vielfältiges Bild von den Darstellungen des Wachsens der Stadt zu geben, fand auch manche schwächere Leistung Eingang. Die Bilder vom Wiederaufbau sind zu einem Gutteil bereits historisches Dokument geworden .... Diesem optimistischen Klang fügt die bezwingende Mahnung des Kupferstichkabinetts mit künstlerischen Dokumenten der Zerstörung von fünf europäischen Großstädten mit bedeutenden Leihgaben eine Schau von außerordentlicher Geschlossenheit hinzu.

Union, 6.3.1970
Sicher hätte es eine gemeinsam erarbeitete Konzeption stärker erreicht, jene zwei voneinander inhaltlich nicht zu trennenden Ausstellungen auch im äußeren Bild zueinanderzuführen.


Hainz Lohmar, 13.9.1970 - 13.12.1970

Sächsische Zeitung, 25.9.1970
Die kleinen Kabinettausstellungen der Galerie Neue Meister eignen sich sehr gut, über das Schaffen eines Künstlers kurz und eindrucksvoll zu informieren. Arthur Dänhardt

Union, 11.11.1970
Man könnte die drei Räume der Ausstellung, die dem 70. Geburtstag von Heinz Lohmar gewidmet ist, ihrer Thematik entsprechend in einen kritisch-satirischen, einen zärtlichen und einen zornigen Bereich teilen. I.W.


Otto Westphal, 21.2.1971 - 9.5.1971

Sächsische Zeitung, 11.3.1971
Die kleine Auswahl aus einem Lebenswerk von mehr als sechs Schaffensjahrzehnten ist von schöner Geschlossenheit.

Sächsisches Tageblatt, 12.3.1971
Es ist ein lobenswertes Unternehmen der Gemäldegalerie Neue Meister, in den Seitenkabinetten des Albertinums Werke von Gegenwartskünstlern den Besuchern nahe zu bringen.

(Anmerkung d.V. Die größere Zahl der Ausstellungen der Gemäldegalerie Neue Meister reisten durch die Republik, manche auch ins Ausland)
Aus dem Warschauer Gästebuch:
Ein hervorragendes Talent: Gebe Gott uns gerade heute mehr davon! - Eine herrliche Ausstellung! Mögen die Jungen von dieser älteren Generation lernen!


Vom Werden des neuen Menschen, 14.5.1971 - 15.8.1971

Sächsische Neueste Nachrichten, 23.5.1971
Es geht um das Menschenbild unserer Epoche ... Damit ist Aufgabe und Grenze der Ausstellung abgesteckt, in dieser Beschränkung liegt die Stärke dieser bildkünstlerischen Rechenschaftslegung. E.U.

Union, o.D.
Vor allem der Rückblick gestattet viele Wiederbegegnungen mit Werken, die sich bereits einen festen Platz im Fundus Dresdener Kunst und darüber hinaus erworben haben. Igrid Wenzkat


Wlodzimierz Zakrezewski, 23.5.1971 - 26.9.1971

Sächsische Neueste Nachrichten, 28.5.1971
W.Z. dürfte den Dresdener Kunstfreunden kein Unbekannter sein. Zwei seiner Gemälde hängen schon seit geraumer Zeit in den Sälen der Gemäldegalerie Neue Meister. Nunmehr ist durch eine Ausstellung in den Seitenkabinetten der Galerie Gelegenheit gegeben, sich eingehender mit dem Schaffen dieses wohl bedeutendsten Landschafts- und Architekturmalers des gegenwärtigen Polens vertraut zu machen.


Ernst Alfred Mühler, 3.10.1971 - 10.1.1972

Sächsische Zeitung, 25.11.1971
Diese schöne Auswahl charakteristischer Arbeiten kann jedoch in mehrfacher Hinsicht nur einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Schaffen dieses Künstlers bieten - dem innerhalb der Dresdener Malerei unseres Jahrhunderts ein bleibender Platz gebührt. W.W.


Otto Knöpfer, 16.1.1972 - 7.5.1972

Sächsische Zeitung, 29.2.1972
Die Bedeutung seiner Kunst reicht weit über den heimatlichen Thüringer Raum hinaus. Trotzdem ist sein Werk in Dresden verhältnismäßig wenig bekannt, und um so erfreulicher ist es daß die Gemäldegalerie Neue Meister die gegenwärtige Sonderausstellung in den Seitenkabinetten des Albertinums dazu benutzt, eine größere Anzahl von Arbeiten im Zusammenhang zu zeigen. W.W.


Eva Schulze-Knabe, 23.4.1972 - 2.7.1972

Sächsische Zeitung, 11.5.1972
Die Ausstellung, die die Galerie Neue Meister in drei Sälen des Albertinums zeigt, gibt einen Überblick über rund vier Schaffensjahrzehnte dieser Malerin, die mit ihren Arbeiten einen wesentlichen Beitrag zum Gesamtbild unserer sozialistische-realistischen Kunst geleistet hat. W.W.


Rudolf Nehmer, 14.5. - 6.8.1972

Sächsische Neueste Nachrichten, 18.5.1972
Rudolf Nehmers Gemälde weiten förmlich die Kabinette im Albertinum, über Blumen und beziehungsvoll arrangierte Stilleben blickt der Betrachter in Landschaften unter klarem kühlen Himmel, von greifbarer Plastizität sind die Früchte, die Steine, die zarten Federn ...F.U.


Bert Heller, 25.6.1972 - 6.8.1972

Sächsische Neueste Nachrichten, 9.7.1972
Der ausgezeichnete Katalog entspricht durchaus dem Anlaß und ist in der sorgfältigen Erarbeitung und in der Vollständigkeit der Angaben einem Nachschlagewerk gleichzusetzen. E.U.

Neues Deutschland, 30.7.1972
Die Heller-Ausstellung macht das Bildnisschaffen in der ganzen Breite sichtbar, weist aber auch auf jene Bereiche in denen er zwar wenig Bilder schuf, mit ihnen jedoch am Beginn wesentlicher Entwicklungslinien unserer Kunst stand. Das trifft vornehmlich auf seine Versuche zu, historische Stoffe zu gestalten wie das Triptychon "1525-1848-1949" oder die Kompilationstafel "Scheideweg XX:Jahrhundert".


William Turner, 16.7.1972 - 27.8.1972

Neues Deutschland, 17.7.1972
Die größte Ausstellung mit Gemälden von William Turner, die seit 1945 auf dem europäischen Kontinent gezeigt wird.

Sächsische Neueste Nachrichten, 23.7.1972
Es ist ein gelungener Einfall der Museumsleitung, die Turner-Schau durch Gemälde und Kunsthandwerk englischer Meister des 18. Jahrhunderts zu ergänzen, rundet sich doch dadurch das Turner-Bild ab. B.N.


Caspar David Friedrich, 8.9.1972 - 10.10.1972 London

The Sunday Times, 17.9.1972
The Friedrich Exhibition at the Tate Gallery is an historic event.


Bernhard Heisig, 5.5.1973 - 5.8.1973

Die Weltbühne, 24.7.1973
Seine Ausstellung hinterläßt als bleibendes Dokument einen Katalog von so guter Bearbeitung, wie er noch keinem anderen Künstler dieser Generation zuteil geworden ist. Lothar Lang

Sächsische Neueste Nachrichten, o.D.
Der Katalog ist wie seine Vorgänger sehr sorgfältig erarbeitet und zunächst wie auch bei den anderen Künstlern, die in den Vorjahren ausgestellt wurden (mit Ausnahme von Rudolf Bergander) , einzige so umfangreiche wissenschaftliche Publikation über den Ausstellenden.


Fritz Freitag, 22.7.1973 - 14.10.1973

Neues Deutschland, 30.8.1973
Es ist das Verdienst der Gemäldegalerie Neue Meister, vor allem auf den Schaffensabschnitt in den sechziger Jahren aufmerksam zu machen. Die eigens für die Ausstellung hergerichteten Räume mit ihrem taubengrauen Anstrich bringen die funkelnde Pracht der Farben besonders gut zur Geltung. Dr.habil Ingrid Schulze

Union, 23.9.1973
Umso komplizierter wird es, wenn sich ernste gestalterische Anliegen mit seinen Dekorationswerten mischen ....auf schmalem Pfad bewegt sich der Hallenser Maler Fritz Freitag. Ingrid Wenzkat


Villém Nowak, 21.10.1973 - 27.2.1974

Sächsische Zeitung, 31.10.1973
Der freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Nationalgalerie Prag und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verdanken wir eine der nicht gerade häufigen Gelegenheiten, unsere Kenntnis von der Kunst des Nachbarlandes zu erweitern. W.W.


200 Jahre Malerei in Dresden, 20.12.1973 - 30.11.1975

Sächsische Zeitung, 7.10.1975
Eine repräsentative Ausstellung 200 Jahre Malerei in Dresden wurde gestern in der Waldsteinschen Reitschule in der Moldaustadt Prag eröffnet. Professor Jiri Kotalik, Direktor der Nationalgalerie, konnte dabei führende Vertreter der Kulturabteilung des ZK der KPTsch und der Regierung der CSSR sowie das Diplomatische Korps mit DDR-Botschafter Gerd König und Vertreter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden begrüßen. Die engen freundschaftlichen Beziehungen zur Nationalgalerie Prag, für die diese Ausstellung ein lebendiges Beispiel ist, würdigte in einer Ansprache der Generaldirektor der Dresdener Partnereinrichtung, Professor Dr.Manfred Bachmann, über 200 Jahr Entwicklung der bildenden Kunst in Dresden sprach Joachim Uhlitzsch, Direktor der Gemäldegalerie Neue Meister.


Hans Grundig, 10.3.1974 - 25.41974

Sächsische Zeitung, 22.3.1974
Eine Ausstellung, die uns alle angeht. ...Mit solcher parteilichen, dem Volke verbundenen Haltung hat Hans Grundig selbst als Persönlichkeit, die ein ganzes Lebenswerk schuf, das beste Beispiel dafür gegeben, was es heißt, das Bild der Klasse mit zu formen, sozialistischer Realist zu sein. Dr.Herbert Goldhammer

Sächsische Neueste Nachrichten, 7.4.1974
So ist die Hans-Grundig-Ausstellung... ein Ereignis, an dem man nicht vorübergehen sollte, eine Kunst, die gewissermaßen schon"klassisch" geworden ist im Bestehen vor der Welt. E.U.

Die Union, 3.4.1974
Was für ein Werk!...denn, so vermerkt er in einem Brief, "wir sind Stufen im Prozeß der Entwicklung, notwendig wie alles Lebende. Ich werde nicht mehr gering von meiner Arbeit denken, sie ist da und wirkt. Ingrid Wenzkat

Neues Deutschland, 17.4.1974
Nachdem die Hans-Grundig-Ausstellung während der vergangenen Monate in den Ausstellungshallen am Berliner Fernsehturm und anschließend im Museum der Bildenden Künste in Leipzig gezeigt worden war, ist sie noch einmal in erweitertem Umfang im Dresdener Albertinum auf der Brühlschen Terrasse zu sehen. Hier war es nun möglich, auch solche Werke wie das Triptychon "Das Tausendjährige Reich " und die 2. Fassung des Gemäldes "Den Opfern des Faschismus" und andere die im Besitz der Gemäldegalerie Neue Meister sind und aus konservatorischen Gründen das Museum nicht verlassen dürfen, dem großen Ensemble der Werke Hans Grundigs hinzuzufügen. Joachim Uhlitzsch


Otto Niemeyer-Holstein, 12.5.1974 - 16.6.1974

Die Union, 26.5.1974
Dem Maler Niemeyer-Holstein ist die bisher umfangreichste Werkausstellung in der DDR gewidmet, die die Gemäldegalerie Neue Meister gegenwärtig zeigt.


Caspar David Friedrich und sein Kreis anläßlich seines 200. Geburtstages unter dem Patronat des ICOM

Sächsische Zeitung, 9.12.1974
Die Ausstellung CDF und sein Kreis besuchte gestern Hans Modrow, 1. Sekretär der Bezirksleitung Dresden der SED, gemeinsam mit dem Generalkonsul der UdSSR für die Bezirke Dresden, Gera und Karl-Marx-Stadt, G.E.Lapin. Dabei kam es zu interessanten Gesprächen mit dem Direktor der Gemäldegalerie Neue Meister, Joachim Uhlitzsch.

Sächsische Neueste Nachrichten, 1.12.1974
Die Ausstellung verdient das Prädikat des Außerordentlichen. Die Anziehungskraft steht außer Frage ... Die kunstgeschichtliche Einordnung von Friedrich und seinem Kreis, sowie die Deutung des Ideengehaltes, fordert den Kunstbetrachter und stellt an ihn hohe Ansprüche. E.U.


Wolfgang Mattheuer, 24.11.1974 - 16.2.1975

Sächsische Neueste Nachrichten, 1.12.1974
Die Ergänzung, die die CDF-Ausstellung durch einen Maler und Grafiker unserer Tage, durch das Werk des Leipziger Malers Wolfgang Mattheuer findet, deutet auf die Fruchtbarkeit der Kunst Friedrichs auch für die Gegenwart hin ... hier ist nicht Epigonentum, sondern geistige Verwandtschaft sichtbar. E.U.

Sächsische Zeitung, 16.12.1974
Die Resonanz, die intensive Auseinandersetzung, die von der Kunst Mattheuers ausgelöst wurden, bestätigen eine Arbeitshypothese der mit der Friedrich-Ausstellung betrauten Wissenschaftler. Prof.Dr.habil.Irena Emmerich


Conrad Felixmüller, 15.7.1975 - 7.9.1975

Union, 21.7.1975
Wirklich, der proletarische Kampf und seine Schönheit widerspiegelt sich in seinen Bildern und Blättern: In den sich die Hand reichenden "Genossen" (Litho 1920) vor dem Grab des unbekannten Matrosen ebenso wie im Gedenkblatt für Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, das er "Menschen über der Welt" (Litho 1919) nannte. Ingrid Wenzkat

Neue Presse, Frankfurt/Main, 30.7.1975
Drei Jahre hat es gedauert - jetzt endlich hat Dresden eine große, strahlende Ausstellung des Lebenswerkes von Conrad Felixmüller .. man rechnet mit einem Besuch von 200 000 Personen. Der Katalog war in den ersten Tagen vergriffen.

Sächsisches Tageblatt, 20.8.1975
Eine Felixmüller-Ausstellung stand seid fast zwanzig Jahren im Programm der Dresdener Kunstsammlungen. Nun sie stattfindet, betritt man sie mit großen Erwartungen. Die Wirklichkeit der darin versammelten Werke hält ihnen nicht ganz stand ... seit die differenziertere Kenntnis der Folgen dieser emphatischen Anfänge in Roter Gruppe und ASSO, Widerstandskunst und sozialistischem Realismus das Entwicklungsbild relativierte. Den Qualitäten eines Dix und Beckmann, Griebel, Lalchnit und Grundig, Nagel und Querner zeigt er sich im ganzen unterlegen ... Der Rest ist Schweigen. Dr.Diether Schmidt



Carmelo Gonzales, 16.7.1975 - 7.9.1975


Sächsische Zeitung, 17.7.1975
Eine repräsentative Ausstellung von etwa 80 Werken des kubanischen Malers und Grafikers Carmelo Gonzales wurde gestern nachmittag im Albertinum in Anwesenheit des Künstlers feierlich eröffnet. Sie gibt - erstmals in einem sozialistischen Land --einen Überblick über fast 30 Schaffensjahre des weit über die Grenzen Kubas bekannten Malers.


Sächsische Zeitung, 12.11.1975
"Vom Stadtmuseum Zittau (auch dort wurde die Ausstellung gezeigt, d.V.) war ich eingeladen worden, in der Ausstellung ein Kunstgespräch zu führen. `Gott sei Dank, daß sie da sind`begrüßte mich die Leiterin Brigitte Wrobel. `Es ist schon alles voll`.. Ich `Das ist großartig, bei derartigem Interesse kann man so etwas wiederholen`. Sie `Was heißt hier wiederholen, das ist bereits unser 10. Kunstgespräch`. Joachim Uhlitzsch


Werner Tübke, 16.1.1976 - 14.3.1976

Neues Deutschland, 1.2.1976
Die Gemäldegalerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eröffnete das Ausstellungsjahr 1976 mit der bisher umfassendsten Schau des Werkes von Werner Tübke - Was für manch anderen Episode geblieben ist, das Anknüpfen an Traditionen jenseits des Impressionismus, wurde für ihn seit Ende der fünfziger Jahre zu einem außerordentlich produktiven Leitprinzip. Eine immer wieder bis zur Identifikation getriebene Wahlverwandtschaft zu Meistern der Renaissance, später auch des Manierismus und Barock ist für seine schöpferische Erbeanverwandlung die Grundlage gewesen. Dr.Günther Meißner

Sächsische Neueste Nachrichten, 1.2.1976
Aus Leipzig, das kann man getrost so global sagen - kommen wichtige Denkanstöße für den Kunstbetrachter, Arbeiten, die nicht nur angesehen sein wollen, sondern über die man sprechen möchte, um zu ihrem rationellen Kern vorzudringen. Mattheuer war das jüngste Beispiel, nun fordert Tübke mit seiner Kunst von ganz anderer Seite Ähnliches heraus. o.V.

Sächsische Zeitung, 2,.2.1976
Diese Ausstellung umfaßt zwei Jahrzehnte des künstlerischen Schaffens und bietet den Ertrag eines leidenschaftlichen Suchens und Findens. - Das Kollektiv der Gemäldegalerie Neue Meister war gut beraten, diese Ausstellung nicht vorrangig chronologisch, sondern nach thematischen Gruppen zu ordnen. So wird der geistige Aktionsradius der Künstlerpersönlichkeit deutlicher. Prof.Dr.habil. Irma Emmerich

Union, 5.2.1976
Zweifellos aber erreicht er in seinem letzten, noch nicht restlos vollendeten Polyptychon für den Palast der Republik eine neue Qualitätsstufe. Das Thema "Wovon träumen Sozialisten" faßte er in vertieftem Sinn: Er komprimiert es auf das älteste, höchste und beständigste Ideal des Menschen: Die Liebe. Nichts daran ist plakativ oder vordergründig, im Gegenteil, er meidet auch hier nicht den unausweichlichen Zusammenhang von Leben und dessen Gefährdung: "Ich meine, auch in Werken bezaubernder freier Lebensfreundlichkeit muß die Vorstellung vom Wegkippen in die Antithese bleiben. Überzeugend, weil dialektisch, ist nur wenn im Schönen, Harmonischen auch durchschimmert, was es gefährdet." (W.Th.) Ingrid Wenzkat

Sonntag, 14.3.1976
Bereits nach 24 Öffnungstagen hatte die Tübkeausstellung im Dresdener Albertinum die Grenze von sechzigtausend Betrachtern überschritten. Auch in unserem mit Besucherzahlen verwöhnten Kunstleben ist dies ein bemerkenswertes und keineswegs nur quantitativ zu wertendes Zeichen. Das Werk des 47jährigen Malers, Rektor der Leipziger Kunsthochschule ist in hohem Maße und bestem Sinne des Wortes umstritten - Hermann Raum

Leipziger Volkszeitung, 4.5.1976
Seit einer Woche in Leipzig: Die Werkausstellung Werner Tübkes, größte Personalausstellung, die bisher in der Messestadt ausgerichtet wurde. Werner Tübke, Jahrgang 1929, legt hier Zeugnis ab über seine bildkünstlerische Arbeit der vergangenen zwanzig Jahre.


2oo Jahre Malerei in Dresden, 8.6.1976 - 29.8.1976

Union, 10.7.1976
Ein großes, schönes aber auch gefahrvolles Unternehmen. Denn eine unantastbare, ganz ausgewogene Konzeption bedürfte so intensiver Vorbereitung, wie sie bei der breiten Beanspruchung der wissenschaftlichen Mitarbeiter kaum zu leisten ist ...So bietet sich dem Betrachter ein Bild der Fülle und Reichhaltigkeit, das aber doch die inneren Gruppierungen, die Zäsuren und Hauptmeister nur ungenügend herausschält ...In ihrer Gesamtschau aber spiegelt diese Ausstellung den Reichtum unserer Kunst wider. Ingrid Wenzkat

Sächsische Neueste Nachrichten, 22.6.1976
Die Fülle der ausgezeichneten Werke der Malerei, die einfach aus Platzgründen im Depot verwahrt werden müssen, legte den Gedanken nahe, in Ausstellungen diese Schätze einer breiten Öffentlichkeit zu repräsentieren. Das begann mit der Ausstellung "Bilder aus dem Depot", wurde auf Dresdner Künstler eingeschränkt und schließlich nach neuen konzeptionellen Erwägungen in einer Weise erweitert, wie sie sich jetzt in den Sälen des Albertinums darbietet ... Es wurde Wert darauf gelegt, die Vielfalt der Handschriften zu zeigen, die in Dresden wirkten und wirken, und die weitverbreitete These von einer Dresdner Malschule ad absurdum zu führen ...

Sächsisches Tageblatt, 28.7.1976
Diese Ausstellung betritt man mit großen Erwartungen ... und man verläßt sie enttäuscht ...eine konzeptionslose Aufreihung von Bildern, bemerkenswert schlecht gehängt ... Wohin man schaut, gähnen Lücken, und sie wären noch ärger, hätte sich die Galerie nicht mit fremden Federn geschmückt und in die Sammlungen des Stadtmuseums, des Hauses der Heimat Freital und in die Ateliers der Künstler gegriffen ... Natürlich gibt es Malerei in Dresden mehr als 200 Jahre und mit Thiele und Canaletto greift die Ausstellung auch um mindestens ein Vierteljahrhundert weiter zurück ... Außer der Vorliebe einer Mitarbeiterin rechtfertigt wenig diese Zäsur mitten im Barock ... Schade um die Dresdener Kunst. Dr.Dieter Schmidt.

Neues Deutschland, 18.8.1976
Auf das Darstellen von Entwicklung ist die Ausstellung eingerichtet. Gründlich, wie sich zeigt, denn obwohl lokal eingegrenzt , schweift der Blick durch rund zwei Jahrhunderte deutscher Kunstentwicklung, kaum eine ihrer wesentlichen Tendenzen bleibt ausgeklammert.

Sächsische Zeitung , 17.2.1976 - Joachim Uhlitzsch in Vorbereitung der Ausstellung.
Spätesten hier zeigt sich dem aufmerksamen Besucher der Ausstellung, daß es eine sogenannte Dresdner Malschule niemals gab, sondern daß ganz unterschiedliche Richtungen oder Schulen nebeneinander bestanden. Die vom Impressionismus beeinflußte Malerei Gotthardt Kuehls (1850-1915) und Robert Sterls (1867-1932) geht andere Wege als die gleichzeitige dem Jugendstil nahestehende Kunst Oskar Zwintschers (1870-1916) und Ludwig Hoffmanns (1861-1945). Das gilt bis heute. Die konstruktivistischen Kompositionen Hermann Glöckners unterscheiden sich grundsätzlich von den naturverbundenen Werken Wilhelm Rudolphs und Bernhard Kretzschmars. (Die drei Maler haben das Geburtsjahr 1889). Die zur Abstraktion neigende, anspruchsvollste Themen verarbeitende Kunst Günther Thiedekens (geb. 1932) ist ganz anders als die poesievollen Menschendarstellungen und Stillelben Ursula Rzodeczkos (geb. 1929) und Fred Walthers (geb.1933).Der kraftvoll zupackende Realismus in den Bildern von Michaelis (geb. 1914), Fritz Eisels (geb. 1929) und des jungen Christoph Wetzel (geb. 1947) bildet wiederum eine andere, das Gesamtbild der Malerei in Dresden bereichernde, ja sogar bestimmende Richtung. Die Malerei in Dresden war und ist ausgezeichnet durch einen enormen Reichtum an künstlerischen Handschriften. Das will die Ausstellung deutlich machen, und zugleich wird sich in ihr erweisen, daß der Realismus gleich einem belebenden Element die Entwicklung der Kunst durch die Jahrhunderte vorantrieb.


Deutsche Malerei in der Epoche der Romantik - Caspar Davied Friedrich und sein Kreis, Paris, 27.10.1976 - 28.2.1977

Neues Deutschland, 5.1.1977
95 Bilder kamen aus der DDR - aus Dresden, Weimar, Berlin, Potsdam, Dessau, Leipzig, Rudolstadt, Erfurt und Gotha. Insgesamt sind 255 Gemälde und Zeichnungen in der Orangerie. Die Auswahl ist von einem eigens zu diesem Zweck gebildeten -`Genaralkommissariat`getroffen worden, dem Michael Laclotte, Hans Joachim Neidhardt, Kustos der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden, Juri Kusnezow, Leiter der Abteilung der Zeichnungen der Leningrader Ermitage, und Werner Hofmann, Direktor der Hamburger Kunsthalle angehören ....Die Ausstellung der deutschenMalerei in der Epoche der Romantik in den Räumen der Orangerie im Tuilerien-Park ist - zu einem außergewöhnlichnKulturereignis geworden. Gerhard Leo


Eberhardt Hückstädt, 19.11.1976 - 30.1.1977

Sächsische Zeitung, 28.12.1976
Wenn das Albertinum einen seiner größten und kostbarsten Säle einem jüngeren Künstler zur Verfügung stellt, ist das ein Wagnis. Man sieht im Geiste Namen und Werke, die sich bisher hier als Zeugen großer Kunst präsentierten, und fragt, wie sich der junge Aussteller, auch wenn er einen guten Namen hat, bewähren wird. - Ich halte es für gut und nützlich, daß gerade jetzt Hückstädts Arbeiten im Albertinum ausgestellt werden. Arthur Dänhardt


Heinrich Ehmsen, 15.2.1977 - 24.4.1977

Neues Deutschland, 16.2.1977
Unter den Werken befinden sich Leihgaben aus der UdSSR, Schweden, Österreich und der BRD. Zum ersten Male wird das Triptychon "Die Erschießung des Matrosen Egelhofer", das die Ermitage Leningrad zur Verfügung stellte, gezeigt. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Entwicklung eines hervorragendenMeisters der proletarisch-revolutionären Kunst.

Sächsische Zeitung, 11.3.1977
Daß die Fülle und Intensität der Gestaltungskraft ... in einer vergleichsweise begrenzten Zahl der Exponate erlebbar werden kann, beweist die Dichte und Gültigkeit des einzelnen Werkes, aber auch die einfühlsame Präsentation der Arbeiten, die in einem einzigen Raum (Impressionistensaal) zu einem Ensemble gefügt worden sind. Prof.Dr.habil Irma Emmerich


Eva Schulze-Knabe, 18,.2.1977 - 5.6.1977

Neues Deutschland, 21.2.1977
Dem ehrenden Gedenken an die 1976 verstorbene Malerin Eva Schulze-Knabe ist die bisher umfassendste Ausstellung ihres Lebenswerkes gewidmet.

Sächsische Zeitung, 7.3.1977
Während des Faschismus ständig verfolgt und mehrmals verhaftet, wurde Fritz Schulze 1942 hingerichtet und Eva Schulze-Knabe zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1945 kehrte sie nach Dresden zurück ...ihr künstlerisches Schaffen stand in untrennbarer Einheit mit ihrer politischen Überzeugung.Dr.sc.phil Heinz Quinger


Erna Lincke, Waldo Köhler, Rolf Krause, 12.5.1978 - 9.7.1978

Sächsische Neueste Nachrichtenm, 25.5.1978
Verdiente Würdigung ...von vornherein gebot die gewählte Form der Gemeinschaftsdarstellung Beschränkung des Ausstellungsgutes. Dennoch ermöglicht die geschickt getroffene Auswahl und Hängung einen Überblick über Entwicklungswege und Gesamtschaffen der jeder auf seine Art dem Realismus verpflichteten Künstler. G.A.

Union, 9.6.1978
Zweifellos ist es ein Danaergeschenk, eine Ausstellung im Albertinum angetragen zu bekommen ....auch im Rückblick auf die jüngst geschlossene VIII. Kunstausstellung der DDR als Antwort und Echo darauf so viel Dresdnerisches wirkt zu selbstgefällig ...die Planung der Staatlichen Kunstsammlungen (mußte) psychologischer und weitsichtiger verfahren. Ingrid Wenzkat

Sächsische Zeitung, 15.6.1978
Alle drei Künstler, in ihrer Handschrift verschieden, sind durch ihr Wirken in Dresden mit der Dresdener bildenden Kunst und durch ihren kulturpolitischen Kampf mit der Geschichte Dresdens eng verbunden. In diesem Sinn ist diese Ausstellung Zeugnis des zeitgenössischen Kunstschaffens, aber auch schon Dokumentation territorialer Kunstgeschichte. Heinz Quinger

Sächsisches Tageblatt, 7.7.1978
Neben den gewichtigen Ehrungen für Hans Jüchser und Gerhard Kettner (Kupferstichkabinett d.V.) bieten die Kunstsammlungen mit (der) drei weiteren - älteren Künstlern gewidmeten Ausstellung geradezu eine Inflation, absackend in lokale Bedeutung ... eine einstmals als herrschend betrachtete sogenannte Dresdner Malerschule matter Thematik und verreckter Farbe ... deren man allerseits verständlicherweise müde geworden ist. Dr.Diether Schmidt.


300 Jahre Malerei in Prag, Juli 1978 - 10.9.1978

Neues Deutschland, 19.7.1978
Eine gediegene Auswahl aus drei großen Sammlungsbereichen der Prager Nationalgalerie gibt gegenwärtig im Dresdner Albertinum einen interessanten Einblick in 300 Jahre tschechischer Malkunst ... Sie setzt das Zusammenwirken der Prager Nationalgalerie und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fort. Horst Richter

Sächsisches Tageblatt, 20.7.1978
Die repräsentative Ausstellung "300 Jahre Malerei in Prag" wurde am Dienstag im Dresdner Albertinum eröffnet. Sie ist das Gegenstück zu "200 Jahre Malerei in Dresden , einer Schau, die erfolgreich in der tschechischen Metropole gezeigt wurde.


Rudolf Bergander, Handzeichnungen, Aquarelle, Druckgrafik, 11.7.1978 - 3.9.1978

Sächsische Neueste Nachrichten, 21./22.10.1978
In unmittelbarer Nachbarschaft einer Ausstellung wie der derzeit im Albertinum gezeigten mit Meisterzeichnungen aus fünf Jahrhunderten, die aus den Beständen des Kupferstichkabinetts Dresden und der Albertina Wien zusammengestellt wurde ... zu bestehen, ist nicht leicht, dennoch offenbart sich in der Ausstellung ... ein durchaus reizvoller Gegenpol. G.A.

Union, 5.12.1978
Das umfangreiche Oeuvreverzeichnis der Handzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik wurde in jahrelanger Arbeit durch die Kustodin der Galerie Neue Meister, Dr.Waltraut Schumann, zusammengestellt und bietet einen fundierten Überblick über Leben und Werk, wozu auch der Direktor der Galerie, Joachim Uhlitzsch, ein Geleitwort schrieb. Das wissenschaftliche Material, Typografie und Auswahl der Abbildungen machen diesen großformatigen Katalog nicht nur zu einer attraktiven Abhandlung sondern zu einem eigenständigen Sockelwerk über das Schaffen des Künstlers


Ernst Hassebrauk, 27.2.1979 - 25.4.1979

Neues Deutschland, 7.3.1979
Eine Gedächtnisausstellung der Gemäldegalerie Neue Meister für den 1974 verstorbenen Maler Ernst Hassebrauk, der mit zu den Wegbereitern der DDR-Kunst gehörte, ist zur Zeit im Dresdener Albertinum zu sehen ... Zu den ausgestellten Arbeiten gehören so bedeutende Arbeiten wie "Saskia als Flora", eine Adaption nach Rembrandt, und drei großformatige Dresden-Ansichten aus den siebziger Jahren ... Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der mit weit über 100 Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß und einem umfassenden Werkverzeichnis die bisher wichtigste Publikation zum Wirken dieses Künstlers ist.

Frankfurter Allgemeine, 29.3.1979
Die Ausstellung ist von einem reich dokumentierten Katalog begleitet ... Der Text des nun fast 80jährigen Fritz Löffler, Verfasser des "Alten Dresden" und Dix- und Hegenbarth-Biograph, erhebt den Katalog in den Rang einer Monografie.

Sächsische Zeitung, 13.12.1979
Die von der Gemäldegalerie Neue Meister veranstaltete Gedächtnisausstellung für den bekannten Dresdner Maler und Zeichner Ernst Hassebrauk ist- nachdem sie mit Erfolg im Albertinum und anschließend in Ostrava, der Partnerstadt Dresdens in der CSSR, gezeigt worden war - nunmehr in Plzen eröffnet worden. Schon in den ersten Tagen fand die Ausstellung, die bis Februar 1980 in Plzen zu sehen ist, außerordentliche Beachtung bei Publikum und Presse.


Kunst im Aufbruch, Dresden 1918 - 1933

Stellvertretend für etwa 100 Pressestimmen

Union, 4.10.1980
Die eben eröffnete, große Ausstellung der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden demonstriert diese "Kunst im Aufbruch" in aller im Augenblick gegebenen Breite und Bezogenheit. Sie ist fundierte Dokumentation: vom Bekenntnischarakter des Einzelwerkes über Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten der Strömungen bis zur kulturpolitischen Analyse. Sie spürt Entwicklungen und Verbindungen nach, die bisher unnotiert blieben und sie bietet damit vor allem den Ansatzpunkt zu intensiver forschender Erarbeitung. Ingrid Wenzkat

Neues Deutschland, 29.10.1980
Rücken wir uns beispielsweise vor Augen, wie viele bedeutende Künstler nach der Zerschlagung des Faschismus ihre politischen und künstlerischen Erfahrungen in den Dienst unseres Aufbaus stellten ... Ihre Werke haben ihre Wurzeln in den revolutionären und fortschrittlich-humanistischen Traditionen der Kunst der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts ... Die Ausstellung macht in ihrer Konzeption auf diesen organischen Zusammenhang erneut aufmerksam.

University of Houston,1.11.1980
Heute aber kann ich bereits sagen daß der Katalog ein sehr wichtiger Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte nicht nur der Stadt Dresden, sondern der Zeit überhaupt ist. Er wird, davon bin ich überzeugt, als Handbuch in die Bibliotheken einziehen und in Zukunft als "Pflichtmuster" in die Bibliografien späterer Studien eingehen. Brief von Prof.Dr.Peter W.G.Guenther an Dr.Joachim Uhlitzsch

Sonntag, 9.11.1980
Diese hochinteressante Phase jüngerer deutscher Kunstgeschichte wird - erstmals so umfassend! -dokumentiert: Erhellt werden Entwicklungslinien vom emotional begründeten sozialen Protest der "Dresdner Sezession, Gruppe 1919" bis zur bildkünstlerisch klar formulierten Kunstprogrammatik der "Assoziation Revoutionärer Bildender Künstler Deutschlands" ASSO ... Die Dresdner Kunstwissenschaftler ... trugen auch eine große Zahl bisher noch wenig, teilweise überhaupt nicht bekannter Werke zusammen. Reinhart Grahl

Sächsische Neueste Nachrichten, 19.11.1980
Das der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Material rettet wesentliche Teile der Vergangenheit vor dem Vergessen. Arnold Orlik

Sächsische Zeitung, 21.11.1980
Du hast die Ausstellung verlassen und fragst dich: Was ist es eigentlich, das dich da drinnen so tief beeindruckte? Das Bild-Thematische, die Mal- und Gestaltungsweise? Der kluge und geschickte Ausstellungsaufbau? Alles trägt bei, doch muß es noch etwas anderes sein. Bezeichnen wir es ... als die "große echte Leidenschaft" die aus fast allen Werken und aus der Ausstellung im ganzen spricht. Arthur Dänhardt

FF Dabei, 26.11.1980
Es ist keine Kunstausstellung im üblichen Sinne: denn sie ist bemüht, die kulturellen Entwicklungsprozesse jener Zeit komplex darzustellen, bildende Kunst und Theater, Puppenspiel und Literatur, der "Neue künstlerische Tanz" von Mary Wigmann und Gret Palucca, Musik- und Laienschaffen beweisen ihre Zusammengehörigkeit. Joachim Uhlitzsch beschäftigt sich heute mit den Werken der in der ASSO verbundenen Künstler. Studio 70


Mitteilungen BEK-DDR 6.12.1980
Gewiß haben die Personalausstellungen des letzten Jahrzehnts - Rudolph, Felixmüller, Otto Griebel, Grundig, Querner, Waldo Köhler, Friedlaender, Gerlach eine Ahnung von der historischen Rolle der dresdener Kunst aufkommen lassen. Aber erst diese Ausstellung hat die Ahnung Gewißheit werden lassen. Gewißheit darüber, daß neben den Linken in Berlin vor Köln und Düsseldorf gerade Dresden für den künstlerischen Stil der Revolutionszeit und der zwanziger Jahre eine formierende Rolle gespielt hat. Dies ist wohl auch der höhere Sinn der Ausstellung. Man konnte ihn jedoch nur partiell verdeutlichen, da man eben die Berliner Ausstellung voraus hatte... Aus diesem Dilemma versuchen sich die Veranstalter zu retten, indem sie den "Aufbruch" nicht streng sozial fassen und ihn auf bestimmte kulturelle Erscheinungen der Zeit ausweiten - komplexe Bestandsaufnahme nennt das der Katalog ... Der Begriff "Aufbruch" wird weder visuell veranschaulicht, noch wissenschaftlich definiert ... Natürlich hält einem solchen "Aufbruch" späterhin wenig stand. Deshalb haben die Veranstalter ihn wahrscheinlich gar nicht erst zu zeigen erstrebt ... Der gewichtige Katalog wird im Gespräch bleiben müssen ... Ein wirrer Umbruch, die Titelei läßt jeden Faktor in der Setzerei verzweifeln, silberne Folie auf grünem Leinen. Erhard Frommhold


Sächsische Neueste Nachrichten, 30.4.1981
Je länger die Ausstellung stand, desto stärker wurde der Wunsch, manches zu verändern, noch besser zu machen. Die Ausstellung hielt uns geradezu in Atem ... Sagen wir es rund heraus. Wir betrachten die Ausstellung als einen brauchbaren Ausgang zur weiteren Erschließung des jüngeren kulturellen Erbes ... hier ist weiter zu arbeiten, und auch nicht etwa erst in zwei oder drei Jahren, sondern sofort. Gemeinsam mit anderen Institutionen und Hochschulen, Organisationen und Geschichtskommissionen sollten Arbeitsgruppen in verschiedenen Wissenschaftsgebieten gebildet werden. Joachim Uhlitzsch


Corneliu Baba, 23.6.1981 - 9.9.1981

Sächsische Neueste Nachrichten, 1.7.1981
Man kann wohl mit gutem Recht den Rumänen Corneliu Baba zu den Großen der europäischen Malerei zählen. Es ist einer, der gleichsam aus einer anderen Epoche herüberreicht in unsere Tage ... So ist die Begegnung mit Corneliu Baba gleichsam eine Wiederentdeckung hoher malerischer Qualität. e.u.

Sächsisches Tageblatt, 29.7.1981
Es ist verdienstvoll von den Staatlichen Kunstsammlungen, die in Zusammenarbeit mit Ofiziul de Expozitii Bukarest diese umfangreiche Exposition Babas ... nach einer Vielzahl von Ausstellungen in aller Welt nun auch in Dresden (zu) zeigen. Nach vier Jahren intensiver Vorbereitung ist das Ergebnis nunmehr für alle sichtbar, nicht zur zur großen Freude des Künstelrs selbst.

Sächsische Zeitung, 30.7.1981
Corneliu Babas Malerei in Dresden wird für jeden Kunstinteressierten zu einer Bereicherung seines Erfahrungsschatzes. Deshalb wäre im Interesse der Besucher eine die Orientierung erleichternde Chronologie in der Bildabfolge wünschenswert gewesen. Gewiß ist dies nicht immer möglich, da ästhetische Rücksichten und Hinweise auf Bezüge nicht umgangen werden dürfen. Es muß aber beispielsweise ein Gemälde von 1977 ("Der Schrecken") nicht unbedingt neben einer "Venezianischen Landschaft" von 1956 hängen. Dr.Peter Hannig

Union, 31.7.1981
So übernimmt Baba die vielen Rollen, die er als Maler spielt, wie ein brillanter Schauspieler in völliger Identifikation und enormer Einfühlung, mit dem notwendigen Maß an Eigengehalt und einem beträchtlichen Quantum Bravour. Ingrid Wenzkat


Arno Rink, 23.6.1981 - 9.9.1981

Sächsische Neueste Nachrichten, 28./29.11.l981
Im Dresdner Albertinum wird gegenwärtig eine erste umfassende Ausstellung von Werken des Leipziger Malers und Grafikers Arno Rink vezeigt. E.U.

Neues Deutschland, 25.1.1982
Sie ist zum rechten Zeitpunkt eingerichtet, denn einige Zeichen in verschiedenen Arbeiten der jüngsten Zeit deuten darauf hin, daß Arno Rink, nun 41-jährig, das bisher Erreichte einer kritischen Sichtung und Prüfung unterzieht. Dietmar Eisold

Union, 19.2.1982
Es ehrt Arno Rink, daß er die ersten Resultate seines künstlerischen Schaffens nicht in Heimlichkeit beiseite räumt, sondern sich nach dem Motto "Aller Anfang ist schwer" zu ihnen bekennt ... Doch schließlich immerwieder auch versöhnt sich der Betrachter mit Arroganz und Distanziertheit in diesem Werk angesichts des ganz gewiß hart erarbeiteten Fundus an Können. Angesichts vor allem der Fragilität der Welt, die sich letztlich ja in einem derartigen Schaffen spiegelt. Es bleibt ein leises Unwohlsein. Ingrid Wenzkat


Carl Lohse,November 1981 - 20.1.1982

Sächsische Neueste Nachrichten, 21.12.l981
Nun ist erneut Gelegenheit in der Galerie Neue Meister im Albertinum zu einer Begegnung mit Malerei und Grafik des Künstlers ... die in dieser Vielfalt des Gezeigten eine Entdeckung darstellt. E.U.

Union, 12.12.1981
Leider hat man diese so wichtige Ausstellung in das obere Stockwerk des Albertinums verbannt. Warum man die Frühwerke aus dem Besitz der Galerie Kühl nicht heranzog, bleibt unverständlich. Sie hätten das Gesamtbild bereichert. Ingrid Wenzkat


Oskar Zwintscher, 1.6.1982 - 1.8.1982

Sächsische Neueste Nachrichten, 30.6.1982
Da mögen nostalgische Herzen höher schlagen beim Anblick des jugendstiligen Musiksalons gutbürgerlicher Prägung mit dekorativ ornamentalem Schwung, einladender
Eckcouch und ausladender Deckenlampe. Darüber sollte man aber nicht den eigentlichen Anlaß des Besuchs im Dresdner Albertinum vergessen: Die Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen ... präsentiert eine Oskar Zwintscher-Ausstellung, Ehrenrettung für einen in Vergessenheit geratenen Meister der Stilkunst in Dresden um die Jahrhundertwende ... so bietet sich Gelegenheit, gleichzeitig damit das geistige Umfeld dieser persönlichen Entwicklung auszuloten und den Blick ... auf ein Stück lokaler, noch weitgehend unerschlossener Kunstgeschichte zu lenken. Was alles noch an Forschungsarbeit zu tun bleibt, ist aus dem Katalog herauszulesen, der in vorbildlicher Aufmachung und Ausstattung vorliegt.

Union, 3.7.1982
Sie bekennt sich von vornherein zum Fragmentarischen. Aber doch wäre es sicher notwendig gewesen, die "Wiederentdeckung Zwintschers" gründlicher abzustecken ... Das lebensgroße Gemälde "Adele Zwintscher im Pagenkostüm" (1913) und die Graphitstudie "Musizierende Frauen" gehören zu dem späten, nicht gezeigten "Rosenfest" ... Auch mit dem malerischen Umfeld kann der Betrachter wenig anfangen ... bleibt es ein großes Verdienst, daß ein Baustein für die Aufarbeitung des Dresdner Jugendstils in der Kunstgeschichte gelegt wurde. Wichtig und gut auch ist der beigegebene emotionale Wert, der eine Raumausstellung der Zeit, viele Exponate des Kuknstgewerbes um 1900, Medaillen und Plaketten einbezieht. Leider allerdings wurde damit nur im Hauptsaal ein Enviroment geschaffen, ein Raumerlebnis, das mit den großen Kübelpflanzen auch vegetative Atribute einschließt.
Ingrid Wenzkat

Neues Deutschland, 3./4.7.1982
Beim kunstfreudigen Publikum der Stadt Dresden findet die Oskar-Zwintscher-Ausstellung starke Resonanz. Die dargebotenen Arbeiten des lange Zeit kaum beachteten Malers, den kein Lexikon der letzten Jahre nennt, sind für viele Besucher Entdeckungen. Zweifellos haben die wohl gestalteten Ankündigungen, Einladung und Plakat mit dem Bildnis der Braut des Künstlers und einem Schrifttitel in Jugendstiladaption dazu beigetragen ... Die bedeutende Ausstellung verdankt ihr Zustandekommen nicht zuletzt der vorbildlichen Arbeit der Dresdener Restaurierungswerkstätten. Prof-Dr.Irma Emmerich

Sächsisches Tageblatt, 7.7.1982
Der äußere Rahmen orientiert mit Palmen und Oleander zaghaft auf die Athmosphäre
der Jahrhundertwende, künstlerische Gebrauchs- und Ziergegenstände, auch Medaillen säumen die Räume, Mobiliar ... nicht eben glücklich arrangiert ...Wesentlichstes Nebenprodukt ist die Repräsentation der Dresdener Bildhauerkunst ... Neuorientierungen bahnen sich hier an. M.Reuter


Edvard Munch, 13.12.1983 - 22.2.1984

Sächsishe Zeitung, 16.12.1983
Diese Schau ist eine Gegengabe für die 1980 in der Nationalgalerie Oslo veranstaltete Ausstellung "Dahl und Dresden", an der die Gemäldegalerie Neue Meister mit zahlreichen Gemälden beteiligt war. Die Ausstellung wird einen Tag nach Munchs 120. Geburtstag eröffnet und ist gleichzeitig würdiger Anlaß des Gedenkens seines 40. Todestages am 23. Januar 1984

Neues Deutschland, 13.1.1984
Wie ein Aufschrei gegen eine verlogene Bürgerwelt ... Erstmals seit vierzig Jahren hat eine so umfangreiche Kollektion von Gemälden Edvard Munchs, wie sie augenblicklich im Albertinum Dresdens zur Ansicht gelangt, die Nationalgalerie Oslo verlassen, um einem kunstinteressierten ausländischen Publikum präsentiert zu werden, mit 35 Gemälden und über 30 großformatigen grafischen Arbeiten.


Sächsische Zeitung, 14./15.1.1984
...bedeutet eine Munchausstellung zweifellos ein Ereignis ... Hervorzuheben ist die Qualität der sieben Farbabbildungen im Katalog sowie auf dem Plakat und der Einladungskarte, weiterhin das bestechend präzise erarbeitete Ausstellungsverzeichnis. Die Ausstellung ist nicht zuletzt Anlaß, den ständigen Freundeskreis Munchs, und sicher nicht nur in Dresden zu erweitern. Frank Schmieder

Union, 18.1.1984
Die gegenwärtige Ausstellung der Gemäldegalerie Neue Meister ... gehört zu den Kunstereignissen in unserer Stadt, denn was in einem einzigen Saal des Albertinums (der sich allerdings schwer finden läßt) (Impressionistensaal d.V.) Platz hat, ist nicht weniger als ein Kapitel Weltkuknst. Ingrid Wenzkat

Union, 21.2.1984
Vor zehn Wochen wurde die ... Ausstellung eröffnet ... Am vergangenen Sonnabend konnte nunmehr die 100 000. Besucherin vom Direktor der Gemäldegalerie Neue Meister, Dr.Joachim Uhlitzsch, begrüßt werden ... Ähnlich große Publikumszahlen ... verzeichneten bisher nur die Caspar-David-Friedrich-Ausstellung und die Stilleben-Ausstellung.

Freitag, 18. April 2008

Zur Geschichte der Gemäldegalerie Neue Meister ( W.S.)












Ausstellungskataloge Carmelo Gonzales , 1975 - Edvard Munch, 1984

Im Sommer 1993 wurde nach monatelanger Schließung die Gemäldegalerie Neue Meister an der Brühlschen Terrasse in Dresden wieder eröffnet. Die Pause war zur Renovierung oder auch Veränderung der Räume mit Hilfe der umorganisierten Stellwände genutzt worden. Ein halbes Jahrzehnt war die
Sammlung auf die Hälfte ihrer Räume reduziert gewesen. Jetzt konnte sie ihr 1964 mit modernen Oberlichtsälen im Albertinum geschaffenes Domizil wieder völlig in Anspruch nehmen. Grund der Reduzierung war die notwendig gewordene Schließung und Deponierung der Gemäldegalerie Alte Meister in der Sempergalerie im Jahr 1988 gewesen. Dieses mit den beschränkten Möglichkeiten der fünfziger Jahre nach der Kriegszerstörung wieder aufgebaute Gebäude bedurfte in mehrfacher Hinsicht der Erneuerung. Die wichtigsten Werke der Gemäldegalerie Alte Meister wurden in dieser Zeit in den Räumen der Gemäldegalerie Neue Meister zugänglich gemacht.

Dass die Konzeption der Gemäldegalerie Neue Meister 1993 eine völlig andere sein würde als jene, die seit 1964 bestanden hatte, lag auf der Hand. Die ersten Schritte zur Veränderung wurden bereits 1984 gegangen, als der langjährige Direktor Joachim Uhlitzsch in den Ruhestand trat. In seiner Hand hatte die Konzeption des Jahres 1964 gelegen, die mit den lebendigen Veränderungen eines solchen Institutes bis zum Jahr 1984 bestanden hatte. Die letzte Fassung dieser gewachsenen Konzeption wurde in dem 1964 eingerichteten so genannten Galerietagebuch dokumentiert. Man war inzwischen bei Band 33 angekommen. Der Umfang dieser Dokumentation resultierte aus der großen Anzahl von Wechselausstellungen sowie dem Gewicht, das man der Öffentlichkeitsarbeit beilegte, nicht zuletzt aber aus der umfangreichen publizistischen Tätigkeit von Joachim Uhlitzsch. Ein großer Teil dieser Artikel ist in der Dokumentation erfasst.

Über den Bestand der Sammlung gibt der 1987 herausgegebene Buchkatalog Auskunft. In ihm ist jedes Werk im Kleinformat abgebildet. Dieser Galeriekatalog ist heute für den auf den Spuren der Geschichte Wandernden und Suchenden ein unentbehrliches Hilfsmittel, denn schmerzlich viele Werke wurden der Konzeption von 1993 zuliebe deponiert. Eine dritte Quelle, die beim Blick auf die Vergangenheit nicht unberücksichtigt bleiben darf, ist der Leihverkehr des Institutes. Er ist in den regelmäßig herausgegebenen Jahrbüchern der StaatlichenKunstsammlungen festgehalten.
Die große Anzahl von Ausstellungskatalogen, oft mit ersten Abhandlungen zu Leben und Werk des betreffenden Künstlers von Joachim Uhlitzsch und auch mehrfach mit wissenschaftlichen Werkverzeichnissen versehen, befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek. Die Ausstellungsplakate seit 1965, beginnend mit der ersten Gesamtausstellung von WilhelmLachnit, sind im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen bei meinem Eintritt in den Ruhestand 1990 archiviert worden. - Eines der umfassendsten Ausstellungsvorhaben war die Ausstellung "Kunst im Aufbruch" Dresden 1919 - 1933, das 1980/81 stattfand. Auf das internationale Echo kann hier verwiesen werden: Prof.Dr.Peter Guenther, University of Houston Department of Art schrieb 1980 in einem Brief an Dr.Joachim Uhlitzsch: "Heute aber kann ich sagen, dass der Katalog ein sehr wichtiger Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte nicht nur der Stadt Dresden, sondern der Zeit überhaupt ist. Er wird, davon bin ich überzeugt, als Handbuch in die Bibliotheken einziehen und in Zukunft als "Pflichtmuster" in die Bibliografien späterer Studien eingehen".

Die Konzeption der Gemäldegalerie Neue Meister von 1993 wurde von dem maßgeblichen Initiator, dem vormaligen Direktor des Dresdener Kupferstichkabinetts und seit der Wende Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen, Werner Schmidt, als eine Abrechnung mit den vergangenen 40 Jahren verstanden, die von der Schreiberin so nicht akzeptiert wird. Mögen die Fakten für sich sprechen und späteren Studien gerechte Erkenntnis ermöglichen.